Vereinsausflug nach Ettal

66 reiselustige Sängerinnen und Sänger, Angehörige und Freunde des Liederkranz Daxlanden, unter ihnen unser Chorleiter Ralf Heckner und Herr Pfarrer Wiebelt, nahmen teil am diesjährigen Vereinsausflug vom Donnerstag, den 17. bis Sonntag, den 20. September 2009 mit dem Bus ins Ammergauer Land.
Zunächst war uns der Wettergott nicht so  wohl gesonnen, denn das traditionelle Vesper unterwegs auf der Hinreise musste unter aufgespannten Regenschirmen stattfinden, was aber der guten Stimmung absolut keinen Abbruch tat, denn es wurde so einiges gereicht, was Leib und Seele zusammen hält. Zur Kaffeepause in der herrlichen Altstadt von Füssen hellte der Himmel spontan auf und die Regenschirme wurden fortan für den Rest der Reise nicht mehr benötigt.
Und so näherten wir uns allmählich dem 900 Meter hoch gelegenen Ettal und bezogen dort frohgelaunt unsere Zimmer im sehr schönen Klosterhotel „Ludwig der Bayer“ und im ebenso schönen „Hotel Post“. Nach dem gemeinsamen Abendessen stimmte uns ein interessanter Diavortrag des Filmclub Kofel aus Oberammergau mit eindrucksvollen Impressionen aus dem Ammergauer Land auf die nächsten Tage ein.
Der allabendliche, druckfrische Liederkranz-Tagesprophet verriet den Teilnehmern das Programm und alles Wissenswerte für den nächsten Tag. So führte uns am Freitag die Fahrt über den Ettaler Sattel hinunter nach Garmisch-Partenkirchen, wo sich unsere Wege trennten. Die Bodenständigen begaben sich auf eine Ortsbesichtigung, wo Interessantes und Sehenswertes von Garmisch-Partenkirchen gezeigt wurde, die Gipfelstürmer stiegen mit einer Schanzenführerin ein Stück hinauf auf die imposante neue Sprungschanze und mussten - so stand es jedenfalls im Tagespropheten - schauen, wie sie wieder runter kommen. Nun gut, am Ende landeten alle wieder heil im Bus und zur Zwischenstärkung ging es auf die Almhütte zum Windbeutelessen.
Am Abend wurde es dann richtig zünftig. Nach einer  kurzen Fahrt nach Graswang und einer „Kraxltour“ die Treppen hinauf zur gemütlichen Gröblalm, erwarteten uns dort bayerische Schmankerl und zwei fesche Burschen sorgten mit zünftiger Musi für beste Stimmung. Zum Glück hatten wir ja unseren Bus samt Fahrer dabei, der uns zu später Stunde wohlbehalten zum Hotel zurückbrachte.

Der nächste Tag, der Samstag, sollte ein besonderer Tag werden, so verriet uns der Tagesprophet. Unser großer Auftritt in der Klosterbasilika zu Ettal während der Abendmesse stand an.  Dazu aber später mehr. Zunächst einmal führte uns der Bus am Vormittag auf direktem Weg nach Oberammergau zu einer Führung durch das Passionstheater.
Es gab aber auch noch den indirekten Weg nach Oberammergau und zwar für diejenigen, die sich nach dem opulenten Mahl vom Vorabend körperlich  ertüchtigen wollten und entgegen der Empfehlung den bequemen Fußweg zu gehen, den Spuren unseres Chorleiters Ralf Heckner folgten und über Stock und Stein durch den Wald den Weg nach Oberammergau suchten. Aber auch hier wieder: zum Glück hatten wir ja den Bus samt Fahrer dabei, der alle verloren gegangenen Schäflein einsammelte und wohlbehalten vor dem Passionstheater ablieferte.
Dann folgte eine sehr beeindruckende Führung durch das Passionstheater. Das Schauspielhaus selbst bietet Platz für 4.500 Zuschauer. Hinter den Kulissen konnten wir die wunderschönen Gewänder und Requisiten betrachten. Mitmachen bei der Passion dürfen nur gebürtige Oberammergauer oder „Zuagroaste“ die hier schon mindestens 20 Jahre leben. Im Jahre 1633 beginnt die Geschichte des Oberammergauer Passionsspiels; mitten im Dreißigjährigen Krieg geloben die Einwohner des Ortes alle 10 Jahre das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesus Christus aufzuführen. Im nächsten Jahr findet das Spiel zum 41. Mal statt, das in einzigartiger Kontinuität durch die Jahrhunderte getragen wurde und in der ganzen Welt bekannt ist.
Nach der Führung hatten wir genügend Zeit den Ort mit den schönen Häusern anzusehen. Sehenswert ist vor allem das älteste Gebäude, das sehr schön restaurierte Pilatushaus. Es beherbergt eine „Lebende Werkstatt“ in der  Ammergauer Künstler und Kunsthandwerker Schnitzereien, Glasmalerei, Glasritzen und vielerlei mehr präsentieren.
Am Nachmittag stand dann die Besichtigung der Likördestillerie und eine Führung durch die Basilika in Ettal und der herrlich ausgestatteten Rokokosakristei auf dem Programm.
Danach hieß es für alle Sängerinnen und Sänger auf zur Chorprobe. Dann endlich war es soweit. Pater Virgil aus dem Kloster Ettal zelebrierte zusammen mit  Herrn Pfarrer Wiebelt die Abendmesse und wir umrahmten den Gottesdienst mit  Liedern aus unserem vielfältigen Repertoire.  Die Akustik in dieser wunderschönen Basilika ist einmalig und unter dem großen Beifall der Kirchenbesucher hätten wir am liebsten gar nicht mehr aufgehört zu singen. So neigte sich auch dieser schöne Tag dem Ende zu.

Am nächsten Tag stand dann die Heimreise auf dem Tagespropheten. Aber so schnell wollten wir das Ammergauer Land nicht verlassen. Nach dem Frühstück ging es nochmals nach Oberammergau auf einen Sonntagsspaziergang. Sehr schön wurde uns unter kompetenter Führung der Ort und die Lüftlmalereien an den Häusern erklärt und wir konnten in aller Ruhe die prächtige Peter und Paul Kirche besichtigen.
Und dann war es aber doch so weit.  Wir mussten Abschied nehmen und die Heimreise antreten; jedoch wie bei den Liederkränzlern üblich, mit einem schönen Ausklang unterwegs. Im Landgasthaus „Sonne“ in Tiefenbronn ließen wir es uns nochmal gut gehen und unseren schönen Ausflug Revue passieren, bevor wir dann am Abend wieder Grünwinkel und Daxlanden erreichten.

Zum Schluß möchten wir uns ganz herzlich bedanken, bei unserem Chorleiter Ralf Heckner, der uns großartig unterstützt und somit unseren Gesangsauftritt in Ettal ermöglicht hat, bei Herrn Pfarrer Wiebelt, der den Gottesdienst mitgestaltet hat, sowie bei den Sängerinnen und Sängern und allen Teilnehmern, die zum guten Gelingen unseres Ausflugs beigetragen und uns wunderschöne, unvergessene Erlebnistage in Ettal und Umgebung bereitet haben.


Marion und Klaus Kohlmann

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